Joana (Aglaia Szyszkowitz) und Valentin (Devid Striesow) haben sich nichts mehr zu sagen und wenn doch, dann sind es nur Gehässigkeiten. Das Ehepaar ist am Ende. Die romantischen Jahre liegen lange zurück. Wenn man sie jetzt so sieht, ist es kaum zu glauben, dass es einmal so etwas wie Harmonie zwischen den beiden gab.
Sie sitzen Harald (Erwin Steinhauer) gegenüber. Die Beiden haben ihn aufgesucht, weil noch eine Tochter mit im Spiel ist und in ihren momentan getrennten Welten Scheitern oder Aufgeben nicht in Frage kommt. Harald ist Paartherapeut und sieht einen hoffnungslosen Fall vor sich oder zumindest lässt er das die Beiden deutlich spüren. Was sie noch mehr auf die Palme bringt und die ohnehin schon angespannte Situation immer mehr eskalieren lässt. Dabei wendet Harald alle Tricks an, um Joana und Valentin aus der Reserve zu locken.
Wie das Ganze ausgegangen ist haben vor zwei Jahren mehr als 30.000 Zuseher in den Wiener Kammerspielen mitverfolgt. Regisseur Michael Kreihsl hat das Stück nach der Theaterinszenierung nun für die Leinwand adaptiert. Die scharfzüngigen Dialoge sind geblieben und werfen Fragen auf, denen man selbst lieber aus dem Weg gegen möchte. Es wird sich kaum jemand finden, der in einer längeren Beziehung lebt und sich nicht in dem ein oder anderen Detail wiederfindet. Das ist die große Stärke von Daniel Glattauers Text.
Es ist spannend anzusehen, wie sich die Geschichte zwischen drei Menschen in einem Raum entwickelt und wie dies filmisch aufgelöst ist. Trotzdem ist es eine 1:1 Umsetzung eines Theaterstückes. Auch wenn der Stoff so einem größeren Publikum zugänglich gemacht werden kann, hat der Film dem Theaterstück nichts hinzuzufügen. Gute Unterhaltung und tolle Schauspieler werden trotzdem geboten. Der Film wird auch dank Erfolgsautor Daniel Glattauer sein Publikum finden.
Michael Kreihsl Ö 2018 92 Min.