XXX _HELL OR HIGH WATER _10710.JPG L

Eines der Filmhighlights des letzten Jahres läuft nun endlich auch bei uns an.

Die Brüder Tanner (Ben Foster) und Toby Howard (Chris Pine) haben einen Plan. Um der schon Generationen übertragenden Armut zu entkommen und wenigstens Tobys Kinder etwas hinterlassen zu können, wollen sie ihr verbliebenes Stück Land von den darauf lastenden Schulden befreien.

Der Plan sieht einen Raubzug durch Texas vor. Eine Zeit lang geht es gut, gerade jene Banken auszurauben, bei denen das Grundstück mit der Hypothek belastet ist. Zu Unrecht, wie die Howards finden. Auf Dauer kann das natürlich nicht gut gehen und sie beginnen Fehler zu machen. So nehmen die Dinge ihren Lauf.

Foster und Pine geben ein grandioses Duo ab. Der Film hat aber noch ein weiteres Ass im Ärmel. Jeff Bridges spielt einen, kurz vor der Pensionierung stehenden, Texas Ranger und nimmt bald als letzte Amtshandlung die Verfolgung auf. Voll altersmüder Coolness und Sarkasmus glänzt Bridges in einer Performance, die seines gleichen sucht, liefert im Dialog mit seinem Deputy (Alberto Parker) Pointen, bei denen man sich fragt: Darf man da jetzt lachen?

HELL OR HIGH WATER thematisiert die archaischen Strukturen in der Welt der letzten Cowboys im konservativ republikanisch geprägten West Texas und die Wirtschaftskrise als Misere der Provinz. In der weiten Welt sollen Werte und die innere Sicherheit verteidigt werden, auf die Menschen zu Hause hat man vergessen. Die Immobilienblase ist geplatzt, die Banken wollen an ihr Geld. Mangels Arbeit, Infrastruktur und Zukunftsperspektiven greifen die Protagonisten zur Waffe und versuchen, sich so Gerechtigkeit zu verschaffen.

Der Western ist im 21. Jahrhundert angekommen. HELL OR HIGHWATER ist nicht nur spannendes Kino sondern auch sehr komisch. Eine klare Empfehlung.

David Mackenzie USA 2016 102 Min.

 

Leave a Comment

Consent Management Platform von Real Cookie Banner