TAG

Fünf Freunde in ihren Vierzigern befinden sich jedes Jahr im Mai in Alarmbereitschaft. Seit Grundschulzeiten spielen sie einmal im Jahr das Fang-Spiel Tag. Hogan (Ed Helms), Bob (Jon Hamm), Randy (Jake Johnson), Kevin (Hannibal Buress) und Jerry (Jeremy Renner) leben verstreut in den USA und wenden einige Energie auf, die jeweils anderen Abzuklatschen und am Ende nicht übrig zu bleiben. Jerry wurde in all den Jahren nie erwischt. Als an einem letzten Tag im Mai seine Hochzeit bevor steht, wittern die anderen ihre große Chance.

 

Tag ist ein Fang-Spiel, bei dem ein Fänger (engl. „it“) einen anderen Mitspieler berühren muss und dieser dann folglich der neue Fänger ist oder sich ein Team aus Fängern bildet. Spannend wird es dann, wenn das Spielfeld so erweitert wird, daß folglich niemand weiß wer gerade der Fänger ist. Das Spiel kann beliebig durch Regeln erweitert werden. Tag wird weltweit gespielt. In den USA kam es sogar zu Verboten, da es an Schulen im Laufe des Spiels immer wieder zu schweren Verletzungen kam oder aber auch weil es im Spielverlauf zu Mobbing kommen kann.

Dem Film liegt eine wahre Geschichte zu Grunde. Russell Adams vom Wall Street Journal (→ Link) war durch Zufall während eines Interviewtermins mit einem der Mitspieler auf diese Geschichte gestoßen, als dieser plötzlich vor ihm gefangen wurde. Im Film übernimmt Annabelle Wallis die  Rolle der Journalistin, die fortan den anderen durch die Handlung nachhetzt. Mehr hat sie dann auch nicht zu tun. Das ist nicht einmal eine Nebenhandlung und völlig unnötig.

Leider nicht die einzige Schwachstelle des Films. Zu Beginn weiß die Komödie noch zu unterhalten. Wie die einzelnen Mitspieler zusammenfinden ist durchaus komisch. Spätestens wenn es daran geht, Jerry zu erwischen und der wahre Grund für die diesjährige Jagd ans Licht kommt, ist die Luft draußen. Der grundsätzlich spannenden Idee eine Rahmenhandlung zu verpassen ist weniger geglückt.

Wie gefährlich das Spiel tatsächlich sein kann, davon kann Jeremy Renner berichten. Er brach sich zu Beginn der Dreharbeiten beide Arme. Daraufhin bekam er zwei grüne Gipsarme verpasst, damit in der Nachbearbeitung mittels digitalem Effekt heile Arme hinzufügt werden konnten.

Catch Me! hat seine komischen Momente und Lacher sind garantiert. Der Unterhaltungswert bleibt aber im Laufe der sehr konstruierten Handlung immer mehr auf der Strecke. Am Ende bleibt ein unbefriedigendes Gefühl. Der Stoff ist wohl in den falschen Händen gelandet. Vor dem Nachspann sieht man Sequenzen von Videos der realen Spieler. Von ihnen möchte man mehr erfahren. Eine Doku wäre zumindest nicht weniger unterhaltsam gewesen.

Jeff Tomsic | USA 2018 | 100 Min | 2 out of 5 stars

Foto © Warner Bros. Pictures GmbH

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