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Die Prognose zur Halbzeit der letztjährigen Viennale hatte sich leider bewahrheitet. Bereits einen Tag nach dem Ende des Festivals schlossen die Kinos für viele Monate ihre Türen. Der Filmmarkt wurde gehörig durcheinandergebracht. Starttermine wurden verschoben oder Filme direkt über Streamingdienste veröffentlicht. Immerhin: die großen internationalen Filmfestivals fanden heuer wieder statt. Zahlreiche Filme aus Berlin, Cannes und Venedig sind nun bei einer neuerlich verkürzten Viennale vom 21.-31 Oktober 2021 in Wien zu sehen.

Eröffnet wird mit dem diesjährigen Preisträger der Filmfestspiele von Venedig. L’Evénement von Audrey Diwan läuft parallel zur offiziellen Eröffnung in mehreren Kinos (Karten ab morgen im freien Verkauf). Die Regisseurin wird extra nach Wien anreisen (Der Gewinner des Goldenen Bären, Bad Luck Banging or Loony Porn ist bereits vor ein paar Monaten regulär im Kino angelaufen und Titane – Goldene Palme für Julia Ducournau – steht gleich anschließend an das Festival auf dem Programm.).

L‘ EvŽnement, Das Ereignis, Audrey Diwan, Frankreich 2021

Gleich am ersten Tag stehen must-sees wie Paul Schraders The Card Player, Azazel Jacobs‘ French Exit und Benedetta von Paul Verhoeven auf dem Spielplan (es gibt im Lauf der Woche jeweils Alternativtermine). Die Doku The Storms of Jeremy Thomas erzählt von einem der bedeutendsten Filmproduzenten unserer Zeit. Thomas ist zu Gast in Wien.

Mit einem regelrechten Staraufgebot (Benedict Cumberbatch, Kirsten Dunst, Jesse Plemons, Thomasin McKenzie) wartet in den folgenden Tagen Jane Campions gefeierter Film The Power of the Dog auf. Mia Hansen-Løve wird am Sonntag ihren neuen Film Bergman Island persönlich präsentieren.

Die Woche startet mit Pablo Larrains Spencer. Kirsten Stewart spielt Prinzessin Diana. Die Tragikomödie France von Bruno Dumont feierte in Cannes Premiere. Zu sehen ebenfalls am Montag. Der Regisseur wird anwesend sein. Treue Viennale-Besucher:innen lassen natürlich am Dienstag den Überraschungsfilm im Gartenbaukino nicht aus.

Einer der großen Regisseure der jüngsten Vergangenheit beehrt am Dienstag das Festival. Sean Baker (The Florida Project) kommt mit seinem neuen Film Red Rocket im Gepäck nach Wien. Die Liste der sehenswerte Filme ist lang. Weiters erwähnen möchte ich die Dokumentation The Sparks Brothers von Edgar Wright, Die große Freiheit von Sebastian Meise, die Höhlenforscherdoku Il Buco von Michelangelo Frammartino, Petite Maman, Céline Sciammas Nachfolger von Portait einer jungen Frau in Flammen und Annette von Leos Carax.

Für die Harten unter uns: Au bord du Monde von Gaspar Noé. In der Monografie für Terence Davis wird sein Film The House of Mirth aus dem Jahr 2000 mit Gillian Anderson gezeigt. Große Empfehlung dafür.

Wer noch nicht genug hat: ebenfalls Neues von Francois Ozon (Tout s’est bien passé), Shirin Neshat (Land of Dreams) und Mathieu Amalric (Serre moi fort).

Darüber hinaus gibt es zahlreiche Film zu entdecken. Das macht die Viennale auch aus. Man kann sich überraschen lassen. Das Programm ist relativ kompakt. Gerade für Filme abseits der Starparade gibt es meist auch Karten für Kurzentschlossene.


Die Viennale findet vom 21. – 31- Oktober 2021 im Gartenbaukino, Stadtkino im Künstlerhaus, Urania, Metro – Historischer Saal und Filmmuseum statt.

Alles Infos: www.viennale.at
Der VVK beginnt am 16. Oktober um 10:00


Foto oben: Il buco, Michelangelo Frammartino, Italien/Deutschland/Frankreich 2021, V’21 Features

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