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Unglaublich aber war: es ist heute noch möglich, dass uns ein Monsterfilm als unerwarteter Spaß überrascht. Love and Monsters erhielt in diesem Jahr eine Oscar Nominierung für die Spezialeffekte und hätte die Auszeichnung mehr als verdient – und natürlich auch auf der großen Leinwand gesehen zu werden. Ohne Staraufgebot aber mit charmanten Darstellern gibt es auch für die jüngeren Monsterfans allerhand spektakulär riesige und schleimige Kreaturen zu sehen. Die Menschheit hat nämlich versucht mit Raketen einen die Erde bedrohenden Asteroiden abzuschießen, ohne sich über die Nebenwirkungen zu erkundigen. Sie fallen drastischer aus als Schmerzen an der Einstichstelle.
Darum geht es
Sieben Jahre sind vergangen seit der Monsterapokalypse. Joel Dawson (Dylan O’Brian) zählt zu den wenigen Überlebenden der Weltbevölkerung. Sie haben Zuflucht in Kolonien im Untergrund gefunden. Hier sind die Menschen vor den gigantischen Kreaturen sicher, die die Kontrolle über die Erde übernommen haben.
Als man versuchte, einen Asteroiden, der auf die Erde zusteuerte, mit Raketen abzuschießen, hatte niemand an den radioaktiven Niederschlag gedacht. Alleine Insekten und Amphibien ist der wohlbekommen. Für die Menschheit hieß es fortan: ab in den Untergrund. Durch den Vorfall wurde Joel von seiner Geliebten Aimee (Jessica Henwick) getrennt. Als er über Funk kontakt zu ihr aufnehmen kann, beschließt er, trotz aller Warnungen seiner Mitbewohner, sich auf den Weg zu ihr zu machen. Völlig unerfahren begibt sich Joel auf das größte Abenteuer seines Lebens. Den einzigen Ratschlag den er mitbekommt ist: laufen!
Kommentar
Die stolze Anzahl von 13 Kreaturen bekommt man in Love and Monsters serviert. Keine muss sich im Dunklen verstecken und so können wir Tausendfüssler, Frösche oder Schnecken von enormer Größe in ihrem Detailreichtum und ihrer ganzen Pracht bewundern. Es wurde unter anderem mit Animatronics gearbeitet, also realen Modellen und nicht wie sonst üblich ausschließlich mit digitalen Effekten. Die Kreaturen wirken haptischer, erdiger und schleimiger als man es von den computergenerierten Monstern heute gewohnt ist.
Als Sidekick bekommt Joel den Hund Boy mit auf den Weg, der sich in den sozialen Medien einer großen Anhängerschaft erfreut und für viele der heimliche Star des Film ist. Viel gelobt wurde der Film für seine Charakterentwicklung und seine feministische Note. Joel wird vom Nerd zum Kämpfer und die weibliche Nebenrolle ist nicht nur Staffage, sondern sorgt für einen Twist. Der Showdown mit einer gigantischen Krabbe wirkt allerdings etwas aufgesetzt aber überzeugt trotzdem mit seinen Schauwerten. Das Ende lässt eine Fortsetzung offen. Love and Monsters weiß gut zu unterhalten. Ein weiterer familienfreundlicher Monsterfilm, der sich selbst nicht all zu ernst nimmt, wäre sehr willkommen.
Love and Monsters
Abenteuerfilm, USA/AUS 2020
Regie Michael Matthews
Drehbuch Brian Duffield, Matthew Robinson
Kamera Lachlan Milne
Schnitt Debbie Berman, Nancy Richardson
Musik Marco Beltrami, Marcus Trump
Mit Dylan O’Brian, Jessica Henwick, Dan Ewing, Ariana Greenblatt,
Länge 109 Min.
Streamingplattform Netflix
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