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Eine ungewöhnliche Männerfreundschaft. Ungewöhnlich ist in The Climb aber nicht nur die Beziehung zwischen Kyle (Kyle Marvin) und Mike (Michael Angelo Covino, Regie), sondern die Entstehungsgeschichte ebenso wie die Umsetzung. Ausgehend von einer Idee für einen Kurzfilm, die nun der Beginn des Filmes ist, haben die beiden Freunde in zwei Monaten das Drehbuch zu The Climb geschrieben.
Darum geht es
Unterteilt in 8 Kapitel erstreckt sich die Handlung über mehrere Jahre, in denen wir Höhen und sehr viele Tiefen dieser Beziehung zu sehen bekommen. Wobei Mike hier die Rolle des impulsiven und unberechenbaren Parts über hat und man sich immer wieder fragt, warum Kyle überhaupt mit ihm befreundet ist. Etwa, nach dem Mike gleich zu Beginn während einer Radtour gesteht, dass er mit Kyles zukünftigen Frau geschlafen hat. Es wird nicht das letzte Mal sein, dass Mike sich zwischen Kyle und eine Frau stellt aber deren Beziehung scheint das auszuhalten.
Kommentar
Der Film hat etwa 15 Szenen, die jeweils ohne Schnitt aufgenommen wurden. Die Kameraarbeit ist dabei sowohl präzise wie originell. Mal beobachtend und dann wieder mitten im Geschehen. Auch der Ton ist, besonders hinsichtlich des Entstehungsprozesses, sehr gelungen.
The Climb feierte eine erfolgreiche Premiere in Cannes und lief weiters auch in Sundance, Toronto und München. Marvin und Covino standen nach der Vorstellung während der Viennale im vergangenen Jahr für ein Q&A zur Verfügung und es war einer jener Momente, wo diese halbe Stunde nicht nur aufschlussreich war, sondern den Film als solchen noch bereichert hat.
Die beiden Filmemacher nennen Altman, Rohmer oder Sautet als Vorbilder. Sie lieben den französischen Film und Chansons. All diese Einflüsse sind zu spüren und doch haben sie mit The Climb etwas neues geschaffen, nämlich ein erfrischendes Buddymovie, das Charme und technische Finesse vereint, uns nicht nur zum Lachen bringt sondern auch ein authentisches Leinwandduo präsentiert, bei dem die Chemie einfach stimmt. Eine Empfehlung.
THE CLIMB | USA 2019 | MICHAEL ANGELO COVINO | 98 MIN. |
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