TMNT

Seit 40 Jahren begeistern die Turtles jung und (mittlerweile) alt in Comics, Kinofilmen, TV-Serien und Computerspielen. Vor dem Hintergrund der beiden Spider-Verse Filme (2019, 2023) ist nun Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem zu sehen, durch die sich dem Superhelden-Animationsfilm ganz neue Möglichkeiten eröffnet haben. Neben seinem außergewöhnlichen Animationsstil ist die düstere Atmosphäre auffällig, was vor allem für das jüngere Publikum, neben der grundsätzlich aggressiven Art, fordernd sein dürfte. Dabei stellt sich die Frage, wer genau das Zielpublikum für einen Turtles Film im Jahr 2023 sein soll.

Darum geht es

Die vier Turtles leben mit ihrem Mentor Splinter in der Kanalisation, abgeschottet von der Außenwelt. Doch die Teenager sehnen sich nach einem normalen Leben unter den anderen Jugendlichen. Als die Stadt von bösartigen Mutanten unter der Führung von Superfly angegriffen wird, sehen sie eine Chance sich zu beweisen und machen sich mit Hilfe der angehenden Journalistin April O’Neil auf ihn den Kampf.

Supermutant Superfly (TEENAGE MUTANT NINJA TURTLES: MUTANT MAYHEM. Jeff Rowe, USA 2023)

Kommentar

Nachdem man sich bereits bei Barbie mit der Altersfreigabe ab 6 Jahren etwas vertan hatte, hat man sich bei TMNT:MM neuerlich für eine fragwürdige Altersfreigabe entschieden. Eine Freigabe ab 8 Jahren verwundert doch etwas. An der Geschichte liegt es dabei nicht, sondern mehr an der allgemeinen Düsternis und den visuellen Gewalt. Natürlich verlassen sich Eltern auf diese Einstufung und so kann ein Kinobesuch ordentlich daneben gehen. Ich weiß wovon ich rede, da ich von Kindern umgeben bin, die auf den 7. Geburtstag zusteuern.

Wobei wir gleich bei der Frage sind, für wen der Film eigentlich gemacht wurde. Ich kann mich noch gut erinnern, als Tim Burtons Batman 1989 in die Kinos kam. Damals 10 Jahre alt, kaufte ich mir Hefte über den Film, kannte viele Szenen. Sehe konnte ich ihn allerdings nicht. Vermutlich wird es den Kindern von heute ähnlich gehen, denn was sich Jeff Rowe (Die Mitchells gegen die Maschinen) und Seth Rogen da erdacht haben, ist für die jüngsten Kinobesucher weniger geeignet.

Dabei ist TMNT:MM witzig und wirkt erfrischend innovativ, so wie wir es von den Spider-Verse Trickfilmen kennen (auch wenn die Turtles nicht mit deren kreativen Output mithalten können). Der Zeichenstil wirkt auch hier wie einem Comicheft entsprungen. Die 90er Playlist ist genial und auch der Soundtrack von Trent Raznor und Atticus Ross bleibt im Ohr. Die Geschichte wird nochmals von Beginn an erzählt. Den Superbösewicht sparte man sich aber für Teil 2 auf. Diesmal bekommen es die Turtles mit Superfly zu tun (sorgt in Österreich möglicherweise für ein extra Schmunzeln).

Auch wenn es im Titel versteckt schon steht aber die Geschichte gibt dem Umstand, dass es sich hier um Teenager handelt extra viel Raum. Sie wollen nicht länger in der Kanalisation leben und sich unter die Teenager in der richtigen Welt mischen. Splinter, ihr Mentor und Ersatzvater, möchte das aber verhindern, hat er doch selbst am eigenen Leib erfahren müssen, wie Menschen auf etwas reagieren, dass ihnen Fremd ist. Aber zuerst müssen aus den Turtles Helden werden und darum geht es in Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem. Der Film fühlt sich roher und erdiger an, als jene der Konkurrenz und das ist eine willkommene Abwechslung.

To be continued.


Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem
Animationsfilm, USA 2023
Regie Jeff Rowe
Drehbuch Seth Rogen, Evan Goldberg, Jeff Rowe, Dan Hernandez, Benji Samit
Kamera Kent Seki
Schnitt Greg Levitan
Musik Trent Raznor, Atticus Ross
Mit Rose Byrne, Ice Cube, Jackie Chan, John Cena
Länge 100 Min.
Im Kino


NEUESTE BEITRÄGE VON THE REEL THERAPIST


2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 Aktuelles Amazon Disney Feature Filme Filmfestival Filmkitik Filmkritik Kino aus Österreich Kommentar Netflix Oscar Radar Oscars Review Streaming Viennale Vorschau

Consent Management Platform von Real Cookie Banner